Definitions | Who is a Stakeholder?
„Stakeholders in an organization are the individuals and groups who are depending on the firm in order to achieve their personal goals and on whom the firm is depending for its existence.“
Eric Rhenman (1964)
Source: Freeman, R. E., Harrison, J. S., Wicks, A. C., Parmar, B. L., De Colle, S. (2010): Stakeholder Theory. The state of the art. Cambridge: Cambridge University Press: 48
Rhenman formuliert zwar sehr prägnant, jedoch recht hart aufgrund der Verwendung von “depending on”. Hier stellt sich mir die Frage, ob tatsächlich die Existenz eines Unternehmens derart abhängig von allen Stakeholdern ist? Möglicherweise war zu dieser Zeit die Abgrenzung zwischen Stakeholder und Umwelt in einem kleinen Radius gezogen in dem Unternehmen tatsächlich nur die wirtschaftlich hoch priorisierten Gruppen als Anspruchsgruppen betrachtet.
Diese Definition von Rhenman ist meiner Meinung nach veraltet. Es mag wahrscheinlich eine Grundlage bzw. Basis für weitere Überlegungen gewesen sein, aber heute gibt es erweiterte und zutreffendere Definitionen von Stakeholdern. Vor allem bei den Stakeholdern „Kunden“ trifft diese Definition nur teilweise zu. Das Unternehmen ist zwar davon abhängig, dass die Kunden ihre Produkte kaufen/ ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die Kunden sind aber nicht vom Unternehmen abhängig um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Sie können zum Konkurrenten gehen und ein gleiches/ähnliches Produkt kaufen oder eine gleiche/ähnliche Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ausnahme sind Unternehmen mit Monopolstellung.
Diese Definition ist veraltet, aber hat sicher den Grundstein/Grundlage gelegt. Er schreibt ja auch “in einer Organisation”. Ich finde, es bezieht sich rein auf die Mitarbeiter und ev. maximal auf Zulieferer. Für einen Konsumenten war es ja 1964 auch schon möglich woanders einzukaufen/DL in Anspruch zu nehmen, Ausnahme, wie schon Verena geschrieben Monopol. 😉
Ich finde es aber gut, auch veraltete Definitionen zu kennen, um auch die Entwicklung des Begriffs verfolgen zu können.
Diese Definition schränkt die Ziele des Unternehmens ausschließlich auf ihre Existenz ein. In modernen Unternehmen, die auf globalen Märkten ständig wachsen müssen, um sich in Zeiten der Globalisierung am Markt zu behaupten zu können, ist die Existenzsicherung alleine sicherlich nicht das Hauptziel, sondern die oftmalige Gewinnmaximierung und der Beitrag zur Gesellschaft. Deshalb ist diese Definition meiner Meinung nach nur teilweise zulässig.
Durch die Formulierung “Stakeholders in an organization” fallen für mich viele Stakeholder(gruppen) weg, da ich in dieser Definition nur Personen(-gruppen) inkludiert sehe wie beispielsweise die MitarbeiterInnen und LieferantInnen. Somit schließt diese Definition von Rhenman für mich Stakeholder(gruppen) aus, wodurch sie keinen allgemein gültigen Anspruch erfüllt – für eine speziellere Betrachtung der Stakeholder in einem Unternehmen könnte sie allerdings herangezogen werden.
Meiner Meinung nach greift die Definition von Eric Rhenman deutlich zu kurz. Sie mag 1964 zutreffend gewesen sein, heutzutage erscheint sie mir jedoch nicht mehr als zeitgemäß. Die Definition ist nicht umfassend genug, was die Stakeholder betrifft, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass seit der Entstehung der Definition einige Stakeholder-Gruppen dazugekommen sind bzw. an Relevanz gewonnen haben. Es ist interessant zu sehen, wie sich das Verständnis der Stakeholder im Laufe der Jahre gewandelt hat.
Diese Definition grenzt wichtige Stakeholder aus, die von den Handlungen der Unternehmen betroffen sind aber nicht von ihnen abhängig. Ich kann meinen Kollegen nur zustimmen, dass die Definition veraltet wirkt und heutzutage nicht mehr ausreicht.
Die Definition von Rhenman klingt meiner Meinung nach wie eine Beschreibung der Mitarbeiter eines Unternehmens: Sie sind abhängig vom Unternehmen in der Erreichung ihrer (Lebens-)Ziele, aber auch das Unternehmen ist abhängig von ihnen bzw. ihrer Arbeit.
Wie meine KollegInnen bereits angemerkt haben, werden zu viele Stakeholder nicht berücksichtigt (z.B. Staat, Öffentlichkeit, Medien …) und es werden nur Gruppen als Stakeholder definiert, die in einem wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnis zum Unternehmen stehen (entweder als Mitarbeiter oder Geldgeber).
Ich finde diese Definition etwas irreführend, denn nicht alle Anspruchsgruppen sind von einer Organisation abhängig. Bzw. ist der Begriff “Abhängigkeit” in diesem Zusammenhang meiner Meinung nicht passend gewählt.
–> Bsp.: auch ein Kunde kann von einem UN abhängig sein, wenn er ein bestimmtes Produkt braucht. Andererseits ist er auch wieder nicht abhängig, denn er kann ja auch woanders hingehen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Ich finde die Definition wichtig als Grundstein, weil sie die Abhängigkeit der Organisation von Stakeholdern gut beschreibt. Allerdings ist die Sicht für mich sehr nach innen gerichtet und daher nicht mehr zeitgemäß.
Ich bin ebenso der Meinung, dass die Definition veraltet ist. Sie zeigt zwar eine Grundrichtung, berücksichtigt aber nicht mehr die vielen unterschiedlichen Stakeholderansätze. Die Definition schließt gleich zu Beginn “stakeholders in an organization” für mich schon andere, wichtige Stakeholder aus und bezieht sich hier vor allem auf interne Stakeholder. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit diese Stakeholder für die Existenzsicherung ausschlaggebend sind.
Denke, das ist nur missverständlich formuliert: “in an organization” bezieht sich auf “stake” und nicht auf “stakeholder”.
Ich finde den Ansatz durchaus sehr zeitgemäß, denn die Erreichung von persönlichen Zielen ist für viele Menschen grundlegendes Bedürfnis – das gerade im heutigen Zeitalter der Individualisierung mehr denn je zum Tragen kommt.
Ich finde, dass diese Definition sehr gelungen ist, da ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis zwischen Stakeholder und Unternehmen dargestellt wird. Jedoch frage ich mich, ob diese Definition nicht schon wieder zu konkret ist, da Unternehmer z.B. nicht von ihren Konkurrenten abhängig sind, um ihr Überleben zu sichern. Diese Definition ist somit nicht auf alle Stakeholder Gruppe übertragbar. Negative Einflussgruppen werden hier, wie bei den meisten Definitionen, leider ausgeschlossen. Ich persönlich finde es wichtig auch diese Gruppen einzubeziehen, da gute Krisenkommunikation (Issue Management) ebenso wichtig ist, um die Existenz des Unternehmens zu sichern.
Zielt auf die wirtschaftliche Beziehung von Stakeholdern und Firmen ab. Bei dieser Definition wird eine starke Abhängigkeit für die eigene Zielerreichung der Stakeholder und die existentielle Abhängigkeit der Firmen von Stakeholdern unterstellt und damit ist diese Definition für mein Verständnis eines Stakeholders nicht allgemein gültig.
Dies finde ich eine sehr harte Definition, da vor allem Konsumgüter nicht unbedingt eine Abhängigkeit fordern, sondern auch Luxusgüter sein könnten. Als Individuum habe ich mit Sicherheit eine Abhängigkeit gegenüber bestimmten Unternehmen, aber gegenüber ganz vielen auch nicht. Die Abhängigkeit der Unternehmen von ihren Kunden finde ich hier aber passender.